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Willkommen in der postapokalyptischen Welt des Days gone bye. Wir sind ein Walking Dead RPG, das sieben Jahre nach dem Ausbruch der Seuche ansetzt und mit einem L3S3V3 Rating und einer Spielfreigabe ab 18 Jahren versehen ist.
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Die Blacklist wurde gelöscht, freigewordene Seriencharaktere können somit jederzeit "geschnappt" werden. Zudem wird im laufe der kommenden Woche der Carneval seine finalen Infos bekommen und somit auch diese Gruppe fürs Ingame freigegeben.
hard work should always be rewarded with good food
03.03.20 - 12:30 - Violet's Food Truck | 03.03.2020
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hard work should always be rewarded by good food
03.03.2020 - 12:30 - Karneval - Violet’s Food Truck
Mr. Demian Wolkow && Ms. Violet Levy


Violet konnte immer noch nicht glauben, dass Demian tatsächlich noch einmal mit ihr losgezogen war, damit sie ihren Food Truck betanken und hierher fahren konnten. Es hatte ein paar Tage gedauert, aber er schien gemerkt zu haben, dass sie etwas von da draußen gebraucht hatte, um sich hier drinnen wohler zu fühlen. Sicherer, so paradox es klingen mochte. Immerhin hatte sie hier den Winter überstanden und war sich inzwischen sehr sicher, dass Demian Recht behalten und sie diesen Winter nicht in dem Haus oder einem ihrer Wagen überlebt hätte. Trotzdem, hier unter so vielem Menschen, mit einem festen Zimmer und menschengemachten Geräuschen, die kaum zu verstummen schienen, war sie immer noch nervöser. Aus Erfahrung waren Menschen gefährlicher und weniger berechenbar als die Beißer, obwohl ihr schon beide Arten ans Fleisch gewollt hatten. Auch das wusste Demian mittlerweile.

Das Brett, das ausgeklappt zum Vordach des Trucks wurde, war noch nicht hochgeschoben während die Köchin im Wagen kurz davor war, ihre Vorbereitungen abzuschließen und die ersten Portionen fertig zu haben. Wieder hatte sie eine Gemüsesuppe auf der Tafel neben dem noch geschlossenen Fenster stehen, und ein offenes Sandwich mit Rest vom geschmorten Rehfleisch mit geriebenem Kohl auf Pastinakenmus. Obwohl es inzwischen wärmer wurde und mehr Leute und auch Händler sich im Karneval einfanden, hatte Violet das Gefühl, nicht schnell genug voranzukommen und sich ihren Platz hier zu verdienen. Sie wusste, dass es nicht am Essen lag, denn die meisten waren einfach neugierig und dann schmeckte es ihnen und ein paar der Händler kamen regelmäßig vorbei und mit manchen handelte sie sich so auch gute Deals aus. Wie für das Brot, das sie für die Sandwiches und auch die Suppe benutzte. Das Wetter ließ es langsam auch wieder zu, dass sie den Garten auf dem Dach des Food Trucks wieder herrichten konnte und so wieder zu ihren Kräutern und anderem Gemüse käme. Vielleicht konnte sie auch bei ihrem nächsten Ausflug nach draußen wieder etwas weiter gehen, zu dem Haus zurück, wo sie einen größeren Garten angelegt hatte. Den meisten Menschen würde dieser sicherlich entgehen, aber sofern die Hasen war übrig gelassen hatten, könnte sie sich davon einen guten Vorrat anlegen.

Während das Essen also zu Ende kochte, trat die Violet durch die Hintertür aus dem Wagen, zog ihre graue Schürze etwas zurecht und strich sich über den dank der Frisur freigelegten Nacken. In ihrer kleinen Küche da drin war es eben doch um einiges wärmer als hier draußen. Vor allem, wenn die Klappe noch zu war. Für den Moment blieb diese es auch, denn die Köchin langte unter ihren Wagen, um die beiden kleinen Tische und vier Stühle, die sie vor ein paar Tagen durch einen Tausch erstanden hatte, um sie aufzustellen. Dabei fiel ihr Blick auch auf das Holzlager daneben. Drei Seiten unter dem Truck hatte sie mit Metallplatten schon abgeschirmt, aber praktischerweise eine offen gelassen. „Mist, verdammt“, murmelte die Dunkelhaarige und zog kniend etwas energischer an dem Stuhl, der sich in dem zweiten, zusammengeklappten Tisch verkantet hatte. „Nicht du auch noch.“ Mit einem letzten Ruck löste sich das Teil mit einem kratzenden Geräusch und schaffte es so, das selbst überrascht nach hinten fiel.
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Wieder ein neuer Tag und wieder die gleichen Aufgaben, die Demians Tag um diese Zeit füllten. Seit geraumer Zeit traf man ihn in den späten Vormittagsstunden im Marktbereich des Carnevals an, wo er scheinbar ohne klares Ziel durch die zahlreichen Nischen und Wege schlenderte. Doch wer Demian kannte, der wusste an diesem Mann war grundsätzlich niemals etwas ziellos. Seine Runden über den Markt ermöglichten ihm einen perfekten Überblick über die Geschäfte die selbst jetzt, im beginnenden Frühling einfach überall hier gemacht wurden. Zudem entging ihm so kein neues Gesicht und kein potenzielles Problem. Natürlich hatte er dafür auch seine Leute, die einfach alles mitbekamen, was innerhalb der sicheren Grenzen des Karnevals geschah. Doch Demian war zu sehr Hands on, als das er sich blind auf seine Leute verlassen wollte. Zudem bot er so den Bewohnern die Möglichkeit an ihn heranzutreten, um Probleme anzusprechen oder besondere Anliegen vorzubringen. Letzteres war zumeist mühsam aber es war nun einmal ein Teil seines Jobs für Rune zu selektieren und nicht jeden Mist bis zu diesem vordringen zu lassen.

An diesem Morgen hatte Demians Runde durchaus ein wenig länger gebraucht, was nicht zuletzt daran gelegen hatte, dass einer der Händler eingetroffen war, der in regelmäßigen Abständen seinen Transporter anfüllte, um unterschiedlichste Waren nach Roan Oake zu bringen. Der Russe hatte es sich nicht anmerken lassen, aber er war überaus zufrieden mit der eingetroffenen Lieferung und hatte dem Mann kurzerhand im Austausch gegen Treibstoff und Munition den gesamten Inhalt abgenommen. “Schaff das gute Zeug in den Hangar und sorg dafür das zwei der Jungs ein Auge drauf haben, der Tabak geht direkt an Maurice und soll nicht gleich wieder alles auf den Markt werfen.” wies Demian nun also einen seiner engsten Vertrauten an als er auch schon eine bestimmte Richtung einschlug, die er sich seit einiger Zeit ebenso zur Angewohnheit gemacht hatte. Es war die Richtung, in der neben einigen alt eingesessenen Händlern auch die Verarbeiter zu finden waren. Ein bulliger Metzger hatte etwas abseits seinen Stand, dann war da noch die alte Rose mit ihren Kräutern und all dem Zeug und dann waren da die wenigen Verkäufer die mal mehr mal weniger professionell Essen und Getränke verkauften. Wer sich wo angesiedelt hatte, war von den Herren des Carnevals bestimmt worden und an den besten Platz hatte er Vys Truck bringen lassen.

Als er um eine Ecke gebogen kam, an der man schon bald wieder Dörrfleisch würde kaufen können, bemkerte Demian, dass der Tresen noch nicht offen war. Aber die Düfte die mit dem Dunst aus dem inneren drangen ließen ihn erkennen, dass das nicht mehr lange dauern würde. Scheinbar hatten das auch schon ein zwei Leute bemerkt, denn ganz in der Nähe des Tresens standen zwei Frauen und ein Mann mit wettergegerbten Gesicht, die scheinbar nur noch darauf warteten, dass Vy ihre Bäuche füllte. “Anastasia…” nickte er der aschblonden Frau zu, als er an ihr vorbei schritt. Sie war gebürtige Ukrainerin und auch wenn man es ihr nicht ansah, sie war eine der besten Nutten die der Carneval zu bieten hatte. Das und die Tatsache dass sie russisch sprach waren vermutlich die beiden Gründe dafür, warum er ihr durchaus einiges erlaubte. Sie hingegen dankte es ihm damit, ihn mit Informationen zu versorgen, die eben nur eine Frau aus einem zufriedenen Mann hervor kitzeln konnte. Doch im Moment stand ihm nicht der SInn nach Information und so ließ er die wenigen Menschen hinter sich um um den Truck herum zu gehen. Er erwartete Vy im Inneren doch als sein Blick auf sie fiel, kniete sie am Boden und versuchte etwas unter ihrem Truck hervor zu ziehen. Einen Moment fragte er sich, was sie da verflucht noch eins tat, als auch schon ein Ruck durch die Frau ging und sie nach hinten fiel, während zwei ineinander gekeilte Stühle unter dem Truck hervor rutschen. Für einen Moment musste er mit sich ringen ober nun den Kopf schütteln oder lachen sollte. Dann entschied er sich jedoch an sie heranzutreten und ihr seine Hand zu reichen während sich sein Blick auf ihr leicht gerötetes Gesicht richtete “Du solltest inzwischen wissen, dass du den Mist nicht verbarrikadieren musst.” meinte er dann grußlos als er darauf wartete dass sie seine Hand ergreifen würde.
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Natürlich war sich Violet der Vorteile bewusst, die sich hier im Karneval für sie ergeben hatten. Ganz davon abgesehen, dass die Mauern ihr hier bisher wirklich sicher erschienen und sie keinen Beißer innerhalb dieser gesehen hatte seit sie im Winter hier angekommen war, ließ sich der Einfluss Demians auch nicht leugnen. Als sie ihn im letzten Sommer aufgegriffen hatte, war Zufall gewesen, dass ihre Wege sich gekreuzt und sie ihn erkannt hatte. Dass er in all den Jahren Teil eines viel größeren Ganzen geworden war und welche Rolle er spielte, hätte sie nicht einmal erahnen können. Natürlich hatte er ihr von diesem Flugplatz erzählt. Der Sicherheit, dem Handel, und daran, wie er gesprochen hatte, hatte sie auch erkannt, dass er zu denen gehörte, die hier durchaus etwas zu sagen hatten. Dass er tatsächlich praktisch an zweiter Stelle der Nahrungskette hier stand, war ihr erst bewusst geworden als er sie im Winter im Hotel einquartiert und man sie nicht ein paar Tage darauf wieder rausgeschmissen oder umgesiedelt hatte. Nach den Jahren in den Badlands und Siedlungen, die keinen Bestand gehabt hatten, hatte sie trotzdem ein wenig gebraucht, um hier schlafen zu können. Vor allem während der Zeit des Schneefalls, wo die Welt still gestanden zu haben schien.

Manchmal fragte sich die Köchin immer noch, wer von ihren Handelspartnern oder den anderen Nomaden außerhalb diesen überstanden hatten. Ob vielleicht jemand Schutz in dem Haus gesucht hatte, das Violet oft für sich beansprucht hatte. Hoffentlich, denn alles hatten sie und Demian von dort auch nicht mit hierher nehmen können. Einiges der Vorräte schon, aber die Geräte hatten im Keller überwintern müssen. Vermutlich würde sie sich sonst hier noch viel eigenständiger um ihre Karte kümmern können. Während um sie herum schon Betrieb war, verbrachte auch Violet den Morgen meist damit, andere Stände zu begutachten. Zu handeln und doch größtenteils Zutaten zu beschaffen, die sie wiederum für ihren Truck brauchte. Es ging vielmehr um die Routine als den Profit, obwohl Violet den natürlich auch machen wollte, um ihre Abgaben für ihren Platz ihr hier leisten zu können. Zu dieser Routine gehörte auch, dass die 29-Jährige, seit sie diese hatte, ihren Tische und Stühle aufbaute. Womöglich war es schwachsinnig, es täglich auf- und abzubauen, denn wohin würde man ihre Sachen schon verschleppen können, aber während sie in den Wäldern manches einfach draußen gelassen hatte, gaben ihr Menschenmengen einfach das Gefühl, wieder in einer Stadt zu sein. Und in einer Stadt sicherte man sein Hab und Gut eben ab.

Für gewöhnlich machte es ihr auch nicht derartige Probleme und als sie nun zurückfiel und zwei der Stühle gleichzeitig hervorzog, entwich ihr auch nur ein resigniertes „Hmpf“ unter dem Schrecken der plötzlichen Landung auf ihrem Hintern. Die Schritte hinter ihr ließen sie zusammenzucken, aber vermutlich hätte die Brünette nicht erwarten sollen, dass sie und ihre Anstrengung hier unbemerkt geblieben waren. Zum Glück war es nur Demian, vor dem sie sich hier wieder einmal ungeschickter gezeigt hatte als sie für gewöhnlich war. Auf seine Worte hin rümpfte sie kurz die Nase, ergriff aber seine Hand, um sich aufhelfen zu lassen. „Hey, Demian“ begrüßte sie ihn dabei und bückte sich dann, um die beiden nach zugeklappten Stühle auseinander zu fädeln und hochzuheben, ohne sie nun auch um ihren Truck herum zu tragen und aufzustellen. Stattdessen lehnte sie sich etwas auf diese und sah kurz zu dem verblieben Tisch und Holzstapel unter dem Wagen und dann wieder zu Demian. Bisher hatte sie es nicht erwähnt, weil sie es nicht als wichtig genug betrachtet hatte, aber langsam wurde es echt etwas zu viel, was sie immer nachkaufen musste.

„Das sagst du nur, weil sich niemand trauen würde, dein Holz oder deinen Mist zu entwenden“, gab sie also zurück und zuckte mit den Schultern. Immerhin hatte sie damit wahrscheinlich Recht. Violet wusste, wie wichtig die Regeln hier im Karneval waren und wie sehr Demian und seine Leute darauf achteten, dass diese eingehalten wurden. „Ich kaufe es einfach wieder nach, ist schon okay.“ Dass sie hier beschwichtigen wollte hatte auch damit zu sein, dass die meisten ansässigen Händler eh davon wussten, dass Violet nicht nur in Demians Gunst stand, sondern eher irgendwie zu ihm gehörte, obwohl man sich keinen Reim darauf machen konnte, wie sie zu einander standen. Und weil sie ihn daher auch nicht für diese Kleinigkeiten einer Händlerin wie das Aufstellen ihrer Tische abstellen wollte, zog sie viel leichter als zuvor auch den letzten Tisch unter dem Truck bevor nachdem die Stühle ein paar Schritte weiter und ihren Platz gefunden hatte. Da waren ihr auch ihre ersten Kunden aufgefallen. Anastasia und zwei andere. Lange würde sie diese auch nicht mehr warten lassen und hob zum Gruß und beschwichtigend kurz die Hand, ehe sie sich mit dem zugeklappten Holztisch in der Hand wieder Demian zuwandte. „Brauchst du auch ein Mittagessen?“
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Nach einem kurzen Zögern ergriff sie seine Hand und als wöge sie noch weniger als sie es ohnehin tat, zog er sie auf ihre beiden Beine. “Morgen…” erwiderte er auf ihren Gruß während er auch schon einen Schritt zur Seite tat, sich an den Türrahmen des Trucks lehnte und ihr dabei zusah wie sie erneut unter dem Truck herum fummelte “Gab Zeiten in denen es ein zwei gegeben hatte, die es versuchen wollten.” gab er dann mit einem vagen Schmunzeln zurück ohne näher darauf einzugehen, wie das damals geendet hatte. Blutig und mit am österlichen Außentor festgezurrten Geknurre. Doch noch bevor er sich in Gedanken verlieren könnte, ob sie nicht doch mal wieder ein paar neue Streuner dort anmachen sollten, sprach sie weiter und mit einem Mal ruhte ein beinahe eiskalter Blick auf der Dunkelhaarigen “Sag das nochmal:” selbst in seiner Stimme lag eine eisige Schärfe die davon zeugte, das sie da etwas heraus geplappert hatte, was ihm so gar nicht in den Kram passte.

Das sie dann schon wieder ihre Aufmerksamkeit an ihm vorbei zu den wartenden gleiten ließ, verbesserte die Situation kein Stück weit. Ein leises Murren, war alles was sie zunächst von ihm zu hören bekam, bevor er ihr den Stuhl samt Tisch aus den Händen zog “Hier verschwinden Sachen wenn du sie nicht unter dem Truck versteckst?” und nun ließ er ihr auch mit seinem Blick keinen Ausweg mehr. Er wollte eine Antwort, bevor er diese nicht hatte, würde hier mal genau gar nichts passieren. Da mochte warten wer auch immer warten wollte. Selbst wenn Rune persönlich vor dem Truck stehen würde, Demian hatte ein erhebliches Problem damit, wenn sich jemand nicht an die Spielregeln hielt und Diebstahl war etwas, das im Karneval rigoros bestraft wurde. Anders ging es nicht, denn wenn die Händler und sonstigen Anbieter von was auch immer, sorge hatten, dass sie ohne Waffen im Inneren nicht leben konnten, dann begann das ganze Prinzip zu kippen. Der Carneval lief wie er lief, weil niemand nach den Toren eine Waffe brauchte und Rune und Demian somit ein leichtes hatten im Fall der Fälle durch zugreifen. Aber dafür brauchte es ein Gefühl von Sicherheit das nicht zuletzt die Gewissheit das niemand dumm genug war die einachsten Regeln zu brechen. Zum Beispiel das es nichts umsonst gab und man sich besser nicht einfach so etwas nehmen sollte, ohne dafür zu bezahlen. “Vy … ich will eine Antwort also hör auf rumzudrücken.” was ihn zurück zu dem Grund führte, warum er gerade wenig umgänglich wirkte. Versuchte sie hier grade sich selbst etwas aus zu kämpfen das sie gar nicht selbst regeln sollte?
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Oh, Violet wollte gar nicht so genau wissen, was mit den Leuten passierte, die versuchten, sich an Demian, den seinen oder seinem Kram zu vergreifen. Im Sommer hatte sie ihm geholfen, die Spur zu dem Truck zu verfolgen, für den er und sein Begleiter ja überfallen worden waren, aber um die Rückeroberung hatte sich Demian selbst gekümmert. Schon allein daher wusste sie, dass er hart im Nehmen war, denn immerhin hatte sie bei ihm das erste Mal eine Kugel von jemandem entfernt und hoffte, dass es nicht noch einmal passieren würde. Nicht bei ihm oder jemand anderem. Trotzdem erwiderte Violet sein Schmunzeln, denn obwohl ihr gegenüber für gewöhnlich ziemlich zufrieden wirkte, war er doch meistens eher ernst. Verübeln tat sie es natürlich nicht, denn sie war in ihrer Küche mit all der Verantwortung nicht anders gewesen. Immerhin musste alles laufen und die Zahnräder ineinander greifen.

Dass sie gerade einen Nerv getroffen haben musste, bemerkte sie erst als die Kälte seines Tons ihr Rückgrat erreichte und er sie davon abhielt, doch erst einmal ihre Vorbereitungen abzuschließen. Erst mit einem Ton und dann wurde ihr die Ablenkung auch schon aus ihren Händen entwunden. Er hielt sie nicht fest, aber sein Blick tat sein Übriges und war wohl einer der Gründe, warum andere ihn eher auf ihrer guten, oder wenigstens neutralen, Seite haben wollte. Diese Augen hafteten durchdringend und streng auf ihr. Direkt und unnachgiebig und zum Glück wusste Violet, dass sie sich nichts hatte zu schulden kommen lassen. Noch immer war sie sich nicht sicher, was hier genau Demians Aufmerksamkeit erfordern sollte oder was man ihr als Extrawurst auslegen würde, weil sie einander eben kannten wie sie es taten. Weil er ihr Freund war, bei dem sie mit anderen Problemen inzwischen weniger schüchtern umging. Wenn sie reden musste, oder im Winter noch eher, wenn sie nicht hatte schlafen könnten. In der ersten Zeit hatte der Russe das ja auch genug mitbekommen.

Ergeben seufzte die Köchin und ließ ihren Blick wieder zu dem Holz unter ihrem Truck wandern und dann wieder hoch zu Demian. So, von wenigstens drei Seiten abgeschirmt, hatte sie auch draußen alles gelagert, was trocken und kühl bleiben sollte, aber da hatte meist ein Netz gereicht, um dann auch Tiere von abzuhalten, es zu erreichen. Und sie hatte eh im Truck geschlafen und hätte es mitbekommen, wenn jemand zu nahe käme. Wenigstens das hatte Violet hier noch nicht gestartet, obwohl sie darüber nachgedacht hatte. „Genau genommen, gehen Sachen verschwunden, wenn ich sie nicht im Truck abschließe.“ Weshalb sie das nun auch schon mit ein paar anderen Zutaten tat, die sie sonst auch über Nacht draußen und darunter verstauen würde. Anderes hatte es inzwischen auf das Dach geschafft und das schien bisher noch sicher, war aber für sie auch trotz Übung nicht allzu leicht zu erreichen. „Das ging vor eins, zwei Wochen los.“ Also als sie wirklich wieder angefangen hatte, ihren Laden aufzumachen und Kundschaft zu haben, weshalb sie eben auch mehr verbrauchte und aufbewahren musste.
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Sie mochte noch nicht so ganz verstanden haben, wie dieser Ort funktionierte oder warum es wichtig war, dass jede Regel die die Herren des Karnevals aufstellten, am Ende auch wirklich eingehalten wurden. Doch was sie offensichtlich wusste - und Demian hätte es stark gewundert, wenn sie sich dessen nicht bewusst gewesen wäre - war, wenn Demian eine Antwort forderte, tat man besser daran, ihm diese zu geben. Gut es brauchte einen Moment und er konnte fast schon das Ringen in ihrem Kopf sehen, ob sie nicht doch noch erst ihre geplanten Dinge machen sollte, bevor sie dann Scheibchenweise mit der Sprache rausrückte.

Noch immer diesen kleinen Klapptisch samt dazu gestückelten Stühle in seinen Händen haltend schob sich seine Stirn in sichtbare Falten bevor sich seine Rechte um das Holz zwischen seinen Fingern ballte, bis die FIngerknöchel weiß wirkten “Und du dachtest dir jetzt zwei Wochen warum genau mir nichts zu sagen?” Seine Stimme war weit weniger eisig als zuvor, mehr … fast schon brüderlich, während er in seinem Inneren einen derben Fluch ausstieß. Ein bis zwei Wochen? Das war kein Besucher, das musste jemand sein, der mit den ersten Händlern gekommen war. Was wiederum bedeutete, jemand machte hier vollkommen entspannt lange Finger und gab einen feuchten Scheiß auf die Regeln. “Was genau ist verschwunden?” das musste aufhören, bevor hier wieder das pure Leben tobte. Noch während er Vy lauschte, was verschwunden war fiel sein Blick an ihrer seite vorbei auf den Rotschopf des kleinen Miles, gekommen war er mit seinem Vater vor einem Jahr, weil dieser dringend medizinische Hilfe brauchte, tja dafür war es zu spät gewesen “Miles …” der Junge war auf sich gestellt gewesen und hatte sich in den Gassen und Winkeln herumgetrieben bis Demian ihn dabei erwischt hatte, wie er sich im alten Hotel über die allgemeine Zone hinaus schleichen wollte. jeder andere wäre dafür rausgeflogen, aber Demian hatte Potenzial in dem Jungen gesehen und seither war er sowas wie ein kleiner, von niemandem bemerkter Spitzel. Perfekt um ohne großen Aufwind zu machen, einen Verdacht zu bestätigen.

occ: sorry für die lange Wartezeit aber nach dem Marathon an Einschulungen bin ich kurz vorm Urlaub wieder back ;)
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Vielleicht lag es daran, dass Violet in ihrem Geschäft immer das Gefühl gehabt hatte, sich behaupten und anderen beweisen zu müssen, dass sie es auch ohne Hilfe verdiente, dieses zu führen. Das war bei ihrem Restaurant so gewesen, wo natürlich ihr Gespartes und der Familienname geholfen hatte, um den Laden zu bekommen. Trotzdem hatte sie das Restaurant dann ja doch selbst führen müssen, war darin Chefköchin gewesen ehe sie überhaupt vor der Kamera gestanden hatte. Diese Situation hier, wo sie sich Demians Gunst bewusst war, war dieser damals also irgendwie nicht ganz unähnlich. Ohne ihn zu kennen und mit ihm befreundet zu sein, hätte sie dann trotzdem diesen guten Stellplatz bekommen? War befreundet eigentlich das richtige Wort? Heutzutage zählte das in ihrem Kopf zu Familie. In einer Gruppe da draußen hätte er sofort von ihr Bescheid bekommen, doch hier in diesem dorfähnlichen Gelände, wo er etwas zu sagen hatte, sie aber eben eine von vielen Händlern war, war es für sie nicht leicht zu unterscheiden, wo Freundschaft aufhörte und das Geschäft begann. Oder ob es da für ihn auch diesen Unterschied gab. Immer hatte Violet schon ein paar Mal mehr oder minder offene Fragen oder Verwunderung abbekommen, was sie und ihn betraf. War es also eine rhetorische Frage oder wollte er darauf wirklich eine Antwort? Inzwischen hatte die Köchin schon allein aus Beobachtung gelernt, dass letzteres der Fall sein musste. Immerhin hatte seine Ton auch an Schärfe verloren und die Brünette entspannte sich unter dem trotzdem noch ziemlich strengen Blick ein wenig. „Ich… war mir nicht sicher, wo genau das offizielle Geschäft aufhört und ein Freundschaftsdienst anfängt“, hoffte sie ihre Sorge zusammenzufassen und seufzte leise. Wahrscheinlich hatte er da mit seinen Gedanken recht: Violet war einfach noch nicht lang genug dabei und auch nicht mit dem Vorgehen hier vertraut, wenn wieder Betrieb herrschte. Über den Winter hatte sie eh das Gefühl gehabt, seine Freundschaft für einen sicheren und warmen Schlafplatz ausgenutzt und nichts im Gegenzug beigesteuert zu haben als leckeres Essen mit Zutaten, die er irgendwoher produziert hatte.

Noch traute sie sich nicht, ihm Tisch und Stuhl wieder abnehmen zu wollen. Vor allem als sie den festen Griff bemerkte, in den er gerade vermutlich seine Verärgerung einfließen ließ. „Es ist größtenteils Holz, aber auch einige Kartoffeln und Zwiebeln. Ein Glas rote Beete und Kohl.“ Wahrscheinlich war es gut, dass sie ihr Trockenfleisch eh im Truck oder in ihrem Zimmer aufbewahrte, wo die Temperaturen ziemlich egal waren. Für das Gemüse und die Gläser war der Schatten unter dem Truck aber immer hilfreich gewesen. Bisher hatte Violet auch kaum etwas nachkaufen müssen, weil sie einfach mit dem hatte haushalten können, was sie geholzt und geerntet hatte als sie in Demians Begleitung den Truck geholt hatte. Allein hatte er sie nicht gehen lassen wollen und dabei eben auch gesehen, was sie in dem Haus und dem Garten dazu alles hatte ernten und herstellen können. Sich in den letzten beiden Jahren damit beschäftigen zu können, hatte vermutlich dazu beigetragen, dass sie sich nicht ganz verloren hatte. Allein war die Brünette noch etwas misstrauischer und härter geworden, hatte sich aber in einem Zwiespalt trotzdem noch für die Lösung entschieden, die ihr die wenigsten Bauchschmerzen bereitet hatte. „Ich habe die gefragt, die schon da waren, aber niemand hatte was gesehen.“ Hatten sie zumindest gesagt. Und danach hatte sie nicht noch einmal nachgehakt und es war auch nicht erwähnt, dass sowas Demian berichtet werden sollte. Vielleicht hatten sie voraus gesetzt, dass sie es schon getan hatte.
Als Demian an ihr vorbei sah, wandte Violet den Kopf etwas, um zu sehen, wer oder was da seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Die Nennung des Namens ließ sie aufhorchen. Natürlich war der junge Rotschopf ihr aufgefallen. Aber nicht mehr als die anderen Händler, mit denen Demian sich austauschte oder die ihre eigenen Bitten an ihn stellten. In seiner Rolle hatte er ohnehin einige Leute, die auf sein Geheiß und seine Befehle direkt reagierten und so war einer mehr nicht verwunderlich. Ging es anderen Händlern denn nich so, oder war wirklich nur ihr etwas entwendet worden? Vielleicht hatte jemand sie gut genug einschätzen können, um auf diese Unentschlossenheit zu bauen, die zu dieser Verzögerung des Berichts an Demian geführt hatte.




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